ORIENTIERUNG IN KRISENZEITEN

Warum tun sich viele junge Erwachsene so schwer, ihren Weg zu finden? – Wir lassen Expert*innen zu Wort kommen und geben Raum für Vernetzung und kollegialen Austausch. Was sind schlagkräftige Argumente für die Etablierung mehrmonatiger Orientierungszeiten im deutschen Bildungssystem, vergleichbar mit Freiwilligendiensten? Welche Angebote und neue Initiativen gibt es in Deutschland? Wie können wir einander unterstützen? Und wie können wir uns politisch mehr Gehör verschaffen, mehr Sichtbarkeit erlangen und langfristige Finanzierung finden?

Wer sich für diese Themen interessiert, ist herzlich eingeladen, an unserer Netzwerk-Tagung 2024 teilzunehmen. Vom 10. bis 12. April 2024 treffen wir uns mit ca. 50 Personen auf dem traumhaft in einer Fuldaschleife gelegenen Gut Kragenhof bei Kassel. Das Gut ist im Winter das Domizil der fünfmonatigen Orientierungszeit „Bachelor of Being“. Teilnehmende an der Tagung erhalten somit Gelegenheit, die Atmosphäre eines beispielhaften Orientierungsprojekts selbst zu erfahren – inklusive Morgenmeditation, Unterkunft in Doppel- und Mehrbettzimmern sowie von jungen Menschen zubereiteten Mahlzeiten.

Zielgruppe

Die Tagung richtet sich insbesondere an

• Leitungen, Mitarbeitende und (ehemalige) Teilnehmende von bestehenden mehrmonatigen Orientierungszeiten,
• Akteure, die verwandte Orientierungsformate durchführen,
• Initiativen, die neue Orientierungsformate planen sowie
• Personen und Institutionen, die die Verbreitung von Orientierungszeiten aktiv unterstützen wollen.

Programm

Mittwoch, 10. April 2024

17:00 	Anreise der Teilnehmenden 

18:00 	Begrüßung und Hofführung
18:30 	Abendessen

20:00 	Eröffnung der Tagung, Kennenlernen & Begegnen

Donnerstag, 11. April 2024

08:00	Meditation oder Spaziergang
08:30 	Frühstück

Spot 1: Warum brauchen junge Menschen Orientierung?

09:30	Thematische Einführung und Check-In 

10:00	Keynote 1: Verändern. Welche Zukunft können wir leben?
        Ursula Konnertz - Leibniz Kolleg Tübingen, Leitung
Stabile Selbstverhältnisse sind in einer unübersichtlichen und enger werdenden Welt mit bedrohlichen Zukunftsszenarien schwieriger geworden. Aber ohne Weltverhältnis kein Selbstverhältnis. Und die Welt ändert sich nicht von allein zum Besseren. Wut, die sich gegen einen selbst richtet, bedrückendes Nichtwissen, Resignation, mentale und körperliche Erschöpfung, was lässt sich dagegen setzen jenseits schöner Worte?
        
11:00	Keynote 2: Erfahrungen junger Menschen unter dem Einfluss
        der Pandemie und anderer gesellschaftlicher Krisen
        Dr. Anna Lips - Stiftung Universität Hildesheim, 
        Institut für Sozial- und Organisationspädagogik
Durch die seit Frühjahr 2020 umgesetzten Hygiene- und Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie unterlag der Alltag von Jugendlichen und jungen Erwachsenen erheblichen Einschränkungen. Die Folgen sind noch immer deutlich spürbar. Der Forschungsverbund „Kindheit– Jugend – Familie in der Corona-Zeit“ der Universitäten Frankfurt und Hildesheim widmete sich den Situationen und Perspektiven junger Menschen. Es werden Ergebnisse aus vier Jugendstudien präsentiert und beleuchtet, welche Bedeutung auch anderen gesellschaftlichen Krisen zukommt.

12:00	Keynote 3 – 
        Inga Beinke
        Bundesamt f. Familie u. zivilgesellschaftliche Aufgaben,
        Referatsleiterin BFD und Freiwilligendienste

13:00	Mittagessen
14:30 	Kaffee & Kuchen (bis 16:00 Uhr)

Spot 2: Wie können wir die Orientierung junger Menschen begleiten?

15:00	Marktplatz zu Orientierungsangeboten

16:00	Workshops & Open Space zum Austausch von Good Practice
        z.B.
        - Umgang mit psychisch belasteten Teilnehmenden
        - Anforderungen an Pädagog*innen in Orientierungszeiten
        - Evaluation und Wirkungsmessung
        - Rolle von Religion, Spiritualität und Achtsamkeit
        - Das Framework der "Inner Development Goals"
        - Diversität in Orientierungszeiten
        - Orientierungsgutscheine - Kooperation mit FSJ-Trägern
        - AZAV-Zertifizierung von Orientierungsangeboten

19:00   Abendesssen

Spot 3: Verbindung feiern

20:30   Vorstellung des Verbunds mehrmonatiger 
        Orientierungszeiten (VEMOZ) und seiner Vorhaben
21:00   Kulturprogramm & Offene Bühne

Freitag, 12. April 2024

08:00	Meditation oder Spaziergang
08:30 	Frühstück

Spot 4: Wie weiter mit den Orientierungszeiten?

09:30   Check-In
10:00   Gründung von Arbeitsgruppen und Zuordnung
10:30   Erarbeitung von Zielen der Arbeitsgruppen und
        Bestimmung von Verantwortlichen und nächsten Schritten
12:00   Vorstellung der AG-Vorhaben im Plenum
12:30   Themensammlung für weitere Tagungen
12:45   Ernte & Abschied

13:00   Mittagessen
14:00   Abreise

Das Programm ist derzeit noch in Entwicklung. Änderungen behalten wir uns vor.

AnREISE-INformationen

Das Gut Kragenhof liegt nördlich von Kassel. Die Anfahrt mit dem Auto ist nur über Spiekershausen oder Landwehrhagen möglich, nicht über Fuldatal.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die nächste Bushaltestelle „Wahnhausen Schleuse“. Von dort führt der Weg über die Schleuse und ca. 30 Minuten zu Fuß durch den Wald bis zum Kragenhof. 

Für die Organisation von Mitfahrgelegenheiten haben wir ein Pad eingerichtet: https://padlet.com/imkemarie/zumkragenhof. Ein guter Abholpunkt in Kassel ist der „Platz der Deutschen Einheit“ (direkte Verbindung mit Tram 4 vom Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe und Tram 8 aus der Innenstadt, Park&Ride-Parkplatz, 20 Min. Autofahrt zum Kragenhof).

Bettwäsche und Handtücher sind selbst mitzubringen. Alternativ kann Bettwäsche vor Ort für 5 Euro geliehen werden.

Anmelde-formular

Anmeldeschluss ist der 5. April 2024. Ihr helft uns, wenn ihr euch so früh wie möglich anmeldet.